Balkonkraftwerk zusätzlich zu PV-Anlage

Balkonkraftwerk zusätzlich zu PV-Anlage

Viele Menschen überlegen sich derzeit, ob sie Ihren Balkon – neben Ihrer PV-Anlage – in ein kleines Balkonkraftwerk umwandeln. Doch es gibt Fragen. Wir klären auf.

Balkonkraftwerk zusätzlich zu PV-Anlage

Inhalte

Darf man ein Balkonkraftwerk zusätzlich zu seiner bereits bestehenden PV-Anlage haben?

Der Betrieb eines Balkonkraftwerks zusammen mit einer PV-Anlage ist grundsätzlich rechtlich erlaubt. Laut Bundesnetzagentur gibt es „keine Beschränkung der Anzahl von PV-Anlagen auf, an und in einem Gebäude“.

Vorteile eines Balkonkraftwerks zzgl. zu PV-Anlage

Worin liegen die Vorteile eines Balkonkraftwerks, wenn man bereits eine PV-Anlage hat?

Die Vorteile einer Erweiterung deiner PV-Anlage durch ein Balkonkraftwerk

liegen auf der Hand: Zusätzlich zu der höheren Stromproduktion gewinnst du eine gewisse Unabhängigkeit von deiner PV-Anlage, zum Beispiel bei technischen Problemen oder schneebedeckten Panelen. Eventuell kannst du auch eine weitere Himmelsrichtung zur zusätzlichen Stromgewinnung nutzen. Montage und Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks sind generell unkompliziert und seit dem 1. April 2024 mit der Verabschiedung des „Solarpaketes I“ nochmals deutlich erleichtert worden

Wieviel Power ist bei einem Balkonkraftwerk erlaubt?

Minikraftwerke mit bis zu 800 Watt statt bisher 600 Watt sind nun erlaubt. Die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur ist deutlich vereinfacht und diese übernimmt auch die Anmeldung beim Netzbetreiber. Der produzierte Strom ist nur für den häuslichen Bedarf gedacht. Ein Überschuss kann ins öffentliche Netz gespeist werden.

Wann amortisiert sich ein Balkonkraftwerk?

Die Amortisationsdauer eines Balkonkraftwerks beträgt circa 3-5 Jahre. Da erwartet wird, dass sich die bisherige Kostensenkung bei Solarmodulen noch bis Herbst 2024 fortsetzt, sowie eine schrittweise Steigerung des Strompreises auf 40,27 Cent/kWh im Jahr 2042 prognostiziert wird, könnte sich dein Balkonkraftwerk aber auch schon früher lohnen. Die Lebensdauer neuer Module beträgt inzwischen 20 bis 50 Jahre.

Welche Varianten gibt es bei der Kombination eines Balkonkraftwerks mit einer PV-Anlage?

Es gibt zwei Varianten.

Kombination Balkonkraftwerk und PV-Anlage (Variante 1)

Du hast die Möglichkeit, ein Balkonkraftwerk mit deiner vorhandenen Solaranlage zu kombinieren. Beide Anlagen müssen auf demselben Gebäude installiert und miteinander verbunden sein. Möchtest du auf diese Weise deine PV-Anlage erweitern, musst du einen Elektriker beauftragen, damit er die technische Machbarkeit prüft und den Anschluss fachmännisch durchführt. Dadurch reduziert sich die Rentabilität deines neuen Balkonkraftwerks deutlich.

Wichtig bei dieser Lösung ist, das Balkonkraftwerk innerhalb von 12 Monaten bei der Bundesnetzagentur anzumelden, um den geltenden Vergütungssatz deiner vorhandenen PV-Anlage zu sichern. Andernfalls gelten beide Anlagen als Neuanlage, was sich durch abnehmende Vergütungssätze negativ auf den finanziellen Ertrag auswirken kann (§9 Abs.3 EEG).

Bei dieser Variante besteht somit die Möglichkeit, mit überschüssigem Strom ein Entgelt zu erzielen.

Getrennter Betrieb von Balkonkraftwerk und PV-Anlage (Variante 2)

Unabhängig von deiner vorhandenen PV-Anlage kannst du den Strom deines Balkonkraftwerks ganz einfach über einen herkömmlichen Schukostecker in dein häusliches Stromnetz einspeisen und entlastest damit deine bereits vorhandene PV-Anlage. Unterstützung durch einen Fachmann ist nicht nötig. Ein bisschen Vorsicht ist hier geboten, da die Stromproduktion deines Balkonkraftwerks nicht den häuslichen Stromverbrauch übersteigen darf, was aber nur selten vorkommt. Bei dieser Variante ist dein Balkonkraftwerk von der EEG-Vergütung ausgeschlossen und du darfst keinen Strom ins öffentliche Netz einspeisen – es wäre Subventionsbetrug. Hier bietet sich die Installation eines Zwischenzählers zur Kontrolle oder die Speicherung in einem Batteriespeicher an. Natürlich kannst du auch einen Fachmann beauftragen, eine gesonderte EEG-Anmeldung zu veranlassen.

Solltest du dich für ein Balkonkraftwerk zusätzlich zu deiner PV-Anlage entscheiden, ist in der Regel der getrennte Betrieb beider Anlagen empfehlenswert. Installation und Inbetriebnahme sind einfach, zusätzliche Kosten fallen nicht an und deine vorhandene PV-Anlage kann mehr Strom in das öffentliche Netz einspeisen